Trüber und klarer Honig in Gläsern

Warum ist Honig mal flüssig, mal fest?

Vor dem Honigregal im Supermarkt kann man schon mal ins Staunen kommen, denn wie viele Sorten es dort zu kaufen gibt, ist kaum zu glauben. Waldhonig, Blütenhonig, Akazienhonig, der eine ist heller, der andere dunkler, der eine flüssig, der andere fest ...

Moment mal! Warum ist das eigentlich so? Warum ist der eine Honig cremig und der andere nicht? Wir haben den Bienen und den Imkern mal auf die Finger geschaut.

Erst einmal sind alle Honige flüssig

Stibitzt man den Bienen den Honig aus ihren Waben, ist er grundsätzlich erst einmal flüssig. Doch ebenso grundsätzlich wird jeder Honig über kurz oder lang einmal fest, wenn er nicht vorher z. B. bei einem ➤ gesunden Frühstück gegessen wird.

Der Grund dafür ist, dass Honig je nach Sorte früher oder später anfängt, Kristalle auszubilden. Dies ist kein Hinweis darauf, dass er verdorben wäre, sondern ein ganz natürlicher Prozess, in dem überschüssiger Zucker auskristallisiert wird.

Rühren für köstliche Cremigkeit

Lässt man den Honig ungestört vor sich hin kristallisieren, entstehen recht große Kristalle. Will der Imker einen cremigen Honig haben, muss er deshalb fleißig sein und rühren, rühren, rühren. So werden die großen Kristalle aufgebrochen und gleichmäßig im gesamten Honig verstreut, sodass die Kristallisation gleichmäßiger abläuft, kleinere Kristalle entstehen und der Honig so wunderbar cremig und streichfähig wird.

Starthilfe für Spätkristallisierer

Während es z. B. Rapshonig gar nicht erwarten kann, mit dem Kristallisieren zu beginnen (hier geht der Prozess schon ca. zehn Tage nach dem Schleudern los), lässt sich der Waldhonig gleich mehrere Monate Zeit, ehe die ersten Kristalle zu entdecken sind. Solchen Honig-Nachzüglern kann man bei der Kristallisation auf die Sprünge helfen, indem etwas bereits kristallisierter Honig der gleichen Sorte hinzugegeben wird. Wer dann wiederum fleißig rührt, kann sich bald über einen wunderbar cremigen Honig freuen.

Unterschiede in Farbe und Geschmack

Die Konstistenz ist übrigens nicht das einzige, das den flüssigen vom cremigen Honig unterschreidet: Durch die Kristalle im Honig verändert sich auch, wie wir den Geschmack wahrnehmen. Dieselbe Sorte Honig im flüssigen Zustand kann daher ganz anders schmecken als die cremige. 

Und auch auf die Farbe hat die Konstistenz einen Einfluss: Da die Kristalle im Honig das Licht besser reflektieren, sind cremige Honige in der Regel deutlich heller als ihre flüssigen Verwandten.

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