Na, hast du auch "Marmelade kochen" gegoogelt, weil du so viel Obst übrig hast? Gerade im Spätsommer und Herbst geht es ganz schnell, dass das Obstkörbchen so voll ist, dass du gar nicht alles schnell genug wegfuttern kannst, bevor es verdirbt.
Doch kein Problem! Koche einfach Kirschmarmelade daraus, Pflaumenmarmelade oder auch Pfirsichmarmelade. Früher im Jahr ist natürlich auch Erdbeermarmelade möglich. Aus nahezu jedem Obst lässt sich ein leckerer Aufstrich zaubern. Und das sogar ganz leicht, wie wir dir hier verraten!
Glaube es oder nicht: Willst du Marmelade ganz nach deinem persönlichen Geschmack kochen, brauchst du dafür kein langes Rezept, sondern nur zwei Zutaten:
Zutaten
Früchte oder Beeren (Menge nach Belieben)
Gelierzucker (Menge hängt vom Fruchtgewicht ab)
Wie viel Marmelade du einkochen willst, ist allein dir überlassen. Du kannst aus 500 Gramm ebenso Marmelade (oder auch ➤Konfitüre) kochen wie aus fünf Kilogramm. Passe dann einfach die Mengen im Rezept entsprechend an. Wichtig ist allein, dass du nur die besten Früchte zum Einkochen verwendest. Wer matschige Stellen hat oder nicht mehr frisch aussieht, fliegt raus und sollte lieber direkt weggenascht werden.
Wie viel Gelierzucker du dafür brauchst, ist ebenfalls deine Entscheidung, denn es gibt verschiedene Arten des Geliermittels:
1:1-Gelierzucker
2:1-Gelierzucker
3:1-Gelierzucker
Beim 1:1-Gelierzucker benötigst du genauso viel Zucker, wie du Obst verwendest, also z. B. ein Kilogramm Früchte und ein Kilogramm Zucker. Beim 2:1-Gelierzucker ist das Verhältnis 2:1. Für 500 Gramm Erdbeeren benötigst du also 250 Gramm Gelierzucker. Beim 3:1-Gelierzucker nimmst du entsprechend 750 g Kirschen und 250 g Zucker.
Zubereitung
Gläser auskochen Koche die Marmeladengläser aus, indem du sie in einen großen, mit Wasser gefüllten Topf gibst und das Wasser mindestens zehn Minuten lang kochen lässt. Die Gläser müssen dabei vollständig vom Wasser bedeckt sein.
Früchte vorbereiten Bereite die Früchte oder Beeren vor, indem du sie wäschst, ggf. schälst und entkernst. Härtere Fruchtsorten wie Äpfel oder Birnen solltest du vorab weichkochen.
Einmal zerkleinern, bitte Schneide das Obst so klein, wie du es gern in deiner Marmelade hättest. Gib es dann in einen ausreichend großen Topf.
Es wird heiß Erhitze die Früchte oder Beeren nun vorsichtig auf dem Herd und lasse unter ständigem Rühren nach und nach den Gelierzucker hineinrieseln.
Fertig? Koche alles etwa drei Minuten lang. Die genaue Dauer hängt von der Obstsorte und dem Gelierzucker ab. Aber das ist kein Grund zur Unsicherheit, denn ob die Marmelade fertig ist, verrät die Gelierprobe: Nimm dafür mit einem Löffel eine kleine Menge der kochenden Marmelade ab und lasse sie auf einen kalten Teller tropfen. Wird sie nach einigen Augenblicken fest, ist sie fertig zum Abfüllen. Du hast beim Kochen oder Testen gekleckert? Kein Problem! So einfach kannst du das ➤Ceranfeld reinigen.
Ab in die Gläser Gib sie dann noch kochend in die ausgekochten Marmeladengläser und stelle diese nach dem Verschließen auf den Kopf. Damit erhitzt du noch einmal den Deckel und verhinderst so, dass Keime eindringen. Vorsicht beim Umdrehen: Das Glas ist natürlich heiß! Nach ca. fünf Minuten kannst du die Gläser wieder auf "die Füße" stellen und weiter abkühlen lassen.
Was ist der Unterschied von Gelierzucker 1:1, 2:1 und 3:1?
Je nachdem, für welchen Gelierzucker du dich entscheidest, wird die Marmelade süßer oder weniger süß. Hier kannst du also selbst entscheiden, wie dein Fruchtaufstrich am Ende schmeckt.
Wie bereits oben beschrieben, brauchst du bei den verschiedenen Zuckersorten laut Rezept entweder die gleiche (1:1), die doppelte (2:1) oder die dreifache Menge Obst (3:1), um leckere Marmelade zu kochen. Das liegt daran, dass in dem Gelierzucker unterschiedliche Mengen Pektin enthalten sind. Dieser Stoff sorgt dafür, dass das Fruchtmus gut eindickt. Je größer die Zahl ist, umso höher ist der Pektingehalt. 3:1-Gelierzucker enthält also mehr Pektin als der mit der Angabe 1:1. Das bedeutet: Je höher die Zahl ist, umso weniger Zucker brauchst du und umso natürlicher und fruchtiger schmeckt die Marmelade.
Doch die Wahl des Gelierzuckers hat noch eine andere Auswirkung: Die Marmelade ist umso kürzer haltbar, je weniger Zucker darin enthalten ist. Die mit 1:1-Gelierzucker eingekochte Marmelade hält also u. U. länger als eine, die mit 3:1-Zucker gekocht wurde. Oder – und das ist auch nicht unbedingt eine Alternative, die man sich für ein ➤gesundes Frühstück wünscht – es sind mehr Konservierungsstoffe enthalten.
Welche Früchte eignen sich zum Marmeladekochen?
Du kannst grundsätzlich aus allen Früchten Marmelade kochen. Und natürlich sind dabei auch Kombinationen möglich und oft besonders lecker.
Welche Früchte für eine Marmelade am besten zusammenpassen, ist natürlich Geschmackssache. Hier kannst du der Fantasie freien Lauf lassen. Beliebte Kombinationen sind z. B. diese:
Waldbeeren (Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren)
Erdbeer/Rhabarber
Pfirsich/Aprikose
Erdbeer/Mango
Erdbeer/Himbeer
Wie lange muss die Marmelade kochen?
Wie lange das Obst gemeinsam mit dem Zucker kochen muss, hängt vor allem von dessen Art ab, denn entscheidend dafür, wie schnell die Früchte mit dem Zucker eindicken, ist der Pektingehalt des Obstes und auch Zuckers. Je mehr davon enthalten ist, umso schneller wird die Zucker-Obst-Mischung fest.
Was ist Pektin?
Pektin ist ein natürlicher und veganer Stoff, der Pflanzenzellen Stabilität verleiht. Es ist auch in Früchten enthalten, allerdings in sehr unterschiedlichen Mengen.
Bei den Früchten mit einem hohen Pektingehalt kann man beim Marmeladekochen sogar ganz auf den Gelierzucker verzichten. Dann musst du aber mit wesentlich längeren Kochzeiten rechnen: Rund zehn Stunden sind schon nötig, wenn du z. B. aus Aprikosen eine Marmelade ohne Zucker kochen möchtest.
Einen Überblick darüber, wie viel des Bindestoffs in welcher Frucht steckt, haben wir hier für dich:
Früchte mit viel Pektin
Quitten
Blaubeeren
Johannisbeeren
Preiselbeeren
Stachelbeeren
Früchte mit mittlerem Pektingehalt
Aprikosen
Pflaumen
Mirabellen
Pfirsiche
Nektarinen
Birnen
Himbeeren
Früchte mit geringem Pektingehalt
Ananas
Weintrauben
Bananen
Brombeeren
Erdbeeren
Holunderbeeren
Kirschen
Mangos
Orangen
Feigen
Rhabarber
Warum muss Marmelade sprudelnd kochen?
Wird die Marmelade zu lange gekocht, verliert sie ihre schöne Farbe und irgendwann auch das Aroma. Deshalb ist es wichtig, sie nur kurz und dafür kräftig sprudelnd zu kochen.
Marmelade kochen aus Tiefkühlfrüchten
Hat das Obstbäumchen im Garten einmal so viele Früchte abgeworfen, dass du mit dem Marmeladekochen gar nicht mehr hinterherkommst, kannst du sie auch erst einmal einfrieren und dann zu Marmelade verarbeiten, wenn du wieder Platz im Regal hast.
Schneide das Obst dafür am besten klein oder püriere es durch und friere es in Portionen ein. Willst du es einkochen, taust du es wieder auf und verwendest es so wie frische Früchte.
Gleiches gilt, wenn das Bäumchen einmal so gut wie gar keine Ernte abgeworfen hat: Dann kannst du auch aus gekauften Tiefkühlfrüchten Marmelade kochen, sie in Gläser füllen und dir schmecken lassen.
Marmelade kochen ohne Gelierzucker
Hast du gerade keinen Gelierzucker im Haus, aber Lust darauf, Marmelade zu kochen, geht das auch. Statt Gelierzucker nimmst du dann einfach eine der folgenden Zutaten.
Marmelade kochen mit "normalem" Zucker
Hast du keinen Gelierzucker zur Hand, kannst du Marmelade auch mit normalem Zucker kochen. Allerdings dauert das je nach Frucht etwas länger oder auch sehr, sehr, sehr viel länger. Im normalen Zucker ist kein Pektin enthalten, deshalb hängt die Kochdauer stark davon ab, wie viel davon im verwendeten Obst steckt. Je mehr es ist (s. o.), desto schneller dickt die Marmelade ein und umso kürzer dauert die Kochzeit.
Marmelade kochen mit Agar-Agar
Agar-Agar ist ein natürliches Geliermittel, das aus Algen gewonnen wird. Du kannst es wunderbar nutzen, um deine Marmelade einzudicken. Je Kilogramm Früchte verwendest du drei gestrichene Teelöffel Agar-Agar. Rühre das Pulver in etwas Wasser an und koche es dann zusammen mit den Früchten so, als hättest du Gelierzucker verwendet. Gib etwas Zitronensaft hinzu, dann geliert die Marmelade mit Agar-Agar besser.
Wichtig: Agar-Agar wird erst beim Abkühlen fest! Koche deine Fruchtmischung daher nicht zu lange, sonst geht der Geschmack verloren.
Marmelade kochen mit Stevia
Stevia ist kein Geliermittel. Beim Marmeladekochen ist der ➤Süßstoff daher lediglich sinnvoll, wenn du mehr Süße erreichen, aber gleichzeitig Kalorien sparen willst, indem du auf Zucker verzichtest.
Willst du Marmelade mit Stevia kochen, musst du also (außer bei Früchten mit einem hohen Pektingehalt) ein Geliermittel (z. B. Agar-Agar) hinzugeben, damit sie eindickt.
Kochst du zum ersten Mal mit Stevia, mache erst einmal eine kleine Menge, um zu schauen, ob sie dir schmeckt. Der eine oder die andere findet den Nachgeschmack von Stevia störend.
Wie lange ist selbstgemachte Marmelade haltbar?
Hast du beim Einkochen deiner Marmelade alles richtig gemacht (s. o.), ist sie im Glas gut und gern zwei Jahre lang haltbar. Bei der Lagerung solltest du allerdings darauf achten, dass sie dunkel und kühl steht, bevor du sie das erste Mal öffnest.
Steht sie im Hellen und eher in einem warmen Raum, kann es sein, dass sie ihre Farbe verliert und eher bräunlich oder grau aussieht. Am Geschmack ändert das aber meist nichts. Schnupper einfach mal rein, deine Nase sagt dir dann schon, ob du die Marmelade noch essen kannst oder nicht. (➤Woran du bei anderen Lebensmitteln erkennst, dass sie verdorben sind, verraten wir dir hier.)
Wichtig: Der Zucker in der Marmelade sorgt dafür, dass sie sich nach dem Öffnen länger hält. Hast du deinen Brotaufstrich z. B. mit Agar-Agar gekocht, solltest du sie – sobald sie einmal geöffnet ist – möglichst schnell verputzen.
Wie lange sich gekaufte Marmelade hält, kannst du ganz leicht am Mindesthaltbarkeitsdatum ablesen. Aber Vorsicht: Ist es abgelaufen, musst du sie nicht gleich wegwerfen, denn das sagt ➤das Mindesthaltbarkeitsdatumwirklich aus.
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