Eine Akee schaut dich vom Baum aus an.

Akee: die Zurückguck-Frucht

Ein bisschen unangenehm ist es ja schon, wenn man sein Essen ansieht und es einfach zurückguckt.

Bei einer niedlichen Bärchenwurst mag das noch in Ordnung sein. Bei der Akee fragt man sich allerdings schon, was das Früchtchen im Schilde führt, wenn es mit den großen, dunklen "Augen" in der Gegend herumstarrt. Vielleicht hält man sich doch besser davon fern?

Ein ganz schlechter Tipp ist das nicht, denn das ursprünglich aus Westafrika stammende und heute vor allem in subtropischen und tropischen Regionen angebaute Obst hat tatsächlich nicht nur Gutes im Sinn. Noch dazu hat es einen sehr speziellen Terminkalender. Und trotzdem ist es mancherorts ziemlich populär.

Schaut man eine Akee an, schaut sie direkt zurück.

Vorsicht, giftig!

Akee, Ackee, Aki oder Akipflaume wird das Obst mit der auffälligen Optik genannt. Es wächst in wohlig warmen Gegenden vor sich hin, bildet erst die hellrot bis orangefarbene, bis 10 cm große Kapselfrucht und springt dann irgendwann auf. Früher darf man sie keinesfalls ernten und verspeisen. Denn wird die Akee vom Baum gezupft, bevor sie die Kapsel geöffnet hat, "dankt" sie dies mit Giftigkeit! Isst du sie dennoch, droht Erbrechen. Auch eine Unterzuckerung ist möglich, im schlimmsten Fall sogar der Tod.

Genauso unamüsiert ist sie, wenn sie zu lange am Baum hängen muss und ignoriert wird, obwohl sie durch das Öffnen der Kapsel kundgetan hat, dass sie gepflückt werden möchte. Auch dann fackelt sie nicht lange und ist wiederum giftig. Das zeitliche Futterfenster ist somit streng begrenzt und die Ernte sollte zwingend Fachleuten überlassen werden. Sie wissen genau, wann das seltsame Obst den Hinweis "genießbar" in seinem Terminkalender stehen hat und der Verzehr gefahrlos möglich ist.

Mehrere Akees hängen am Baum und reifen vor sich hin.

Energiebombe auf dem Teller

Essbar ist aber selbst zu den Öffnungszeiten nur ein Teil der Frucht: Die schwarzen, glänzenden Samen sind immer giftig. Gleiches gilt für die Kapselfrucht. Essbar ist allein der etwas merkwürdig anmutende, helle Teil der Akee. Er ist sehr fetthaltig, schmeckt mild, nussig und herzhaft. Außerdem ist er eine echte Energiebombe: 100 Gramm enthalten bis zu 250 kcal, also etwa doppelt so viel wie ➤Avocados.

Ein Pointee ist ängstlich Die Akee kann im Zeitfenster der Verzehrbarkeit roh gegessen, gekocht oder auch geröstet werden. In Jamaika ist das kompliizierte Obst übrigens besonders beliebt. Extrem beliebt, um genau zu sein: Dort ist die Akee nicht weniger als die Nationalfrucht des karibischen Inselstaates. Die Menschen auf Jamaika lassen sich die Akee mit Kabeljau, Schweinefett, Zwiebeln und Gemüse schmecken. Flieg doch mal rüber und schau's dir an. Unsere ➤Reisepartner bringen dich hin. 

Lass dich nicht schief angucken! Hier gibt's auch ganz "normales" Obst:

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