„Reiberdatschi“ isst man südlich der Donau
Wer lässt sich schon gern in die Pfanne hauen? Eigentlich niemand. Der Reiberdatschi ist da eine echte Ausnahme. Denn erst in der Pfanne wird er wunderbar kross und unwiderstehlich lecker!
Was die wahre Identität des Reiberdatschis angeht, tappen allerdings viele Hinwegknusperer im Dunkeln. Sie patschen einfach einen möglichst großen Klecks Apfelmus auf das flunderflache Fladending und hapsen es voller Genuss weg. Was genau sie sich da gerade schmecken lassen, wissen manche gar nicht.
Kartoffelige Knusprigkeit
Ein Reiberdatschi wird aus rohen Kartoffeln gemacht. Diese werden gerieben, ausgedrückt und dann mit Mehl, Salz und Ei vermengt. Wer mag, streut noch etwas Petersilie und Muskat in die Schüssel. Und dann geht es auch schon ans Ausbacken: In einer Pfanne wartet Butterschmalz darauf, den Datschis ordentlich einzuheizen. Hier bekommen sie dann ihre Knusprigkeit verpasst.
Den seltsamen Namen hat das kartoffelige Ding übrigens von seiner Herstellung: Die Kartoffeln werden gerieben (daher „Reiber“) und „Datschi“ leitet sich vom Dialektwort „datschen“ oder „detschen“ ab. Das bedeutet so viel wie „in etwas hineindrücken“. Schließlich wird der Teig in die Pfanne und dort ganz platt gedrückt. Daher kommt übrigens auch der Name für den ➤Zwetschgendatschi, bei dem die Pflaumen in den Kuchenteig gesetzt werden.
Eine Leckerei, viele Namen
Reiberdatschi findest du übrigens nicht nur in Süddeutschland – auch im Rest des Landes kannst du an der Leckerei herumknabbern. Allerdings heißen die Kartoffelfladen dort anders. Je nach Aufenthaltsort musst du einen Kartoffelpuffer, Reibekuchen oder Pfannkuchen bestellen (Hochdeutsch, quasi universell anwendbar). In der Schweiz bekommst du einen Tätschli serviert, in Thüringen und Teilen Hessens einen Dotsch und in Franken einen Backes. Knusprig und lecker ist er aber überall.