Birne? Zitrone? Birnone? Was ist das?
In der Obstwelt hatten wir es ja schon des Öfteren mit Blendern zu tun: Die ➤ Longan, die ➤ Loquat und erst recht die ➤ Chayote gehören zu den Früchtchen, die auf den ersten Blick aussehen, als seien sie etwas ganz anderes.
Das quietschgelbe Obst da oben macht’s nicht anders. Von der Farbe her könnte es eine Zitrone sein, von der Form her eher eine Birne. Mit beiden hat es aber rein gar nichts zu tun, denn da oben im Bild warten Quitten darauf, gegessen zu werden.
Die Heimat des fröhlich strahlenden Früchtchens liegt im Kaukasus. Inzwischen werden Quitten aber auch in Europa angebaut und sogar in Deutschland kann ein Quittenbäumchen leckere Früchte tragen, wenn es genug warme Sonnenstrahlen abbekommt. In Baden-Württemberg oder auch in der Pfalz ist das sehr gut möglich.
Fühlt sich der Quittenbaum an seinem Standort wohl, dankt er das mit wirklich hübschen Blüten von Mai bis Juni. Und werden die von fleißigen Hummeln angeflogen, entstehen aus ihnen nach und nach die leckeren, hellgelben Früchte.
Spätestens im Oktober kann man diese dann ernten und zu Marmelade, Gelee, Kompott, Mus, Likör oder auch Schnaps verarbeiten. Gebackene Quitten geben außerdem ein leckeres, fruchtig-herbes Dessert ab, das vor allem im Herbst und Winter wunderbar mit Zimt, ➤ Kardamom oder Muskat kombiniert werden kann.
Roh essen kann man Quitten übrigens nicht so recht. Die meisten Sorten schmecken unverarbeitet bitter, holzig und haben noch dazu eine sehr harte Schale. Willst du Quitten unbedingt ungekocht naschen wie einen Apfel, solltest du beispielsweise zu einer dieser Sorten greifen, denn die schmecken auch unverarbeitet:
- Honigquitte
- Rohköstler
- Türkische Süßquitte, auch „Ayva“ genannt
Lagern lassen sich Quitten bei etwa 13 Grad problemlos über Monate, wenn man sanft mit ihnen umgeht und die Schale nicht beschädigt. In einer z. B. mit Zeitung ausgelegten Holzkiste warten sie im Keller geduldig, bis sie an der Reihe sind und verströmen bis dahin ihren wunderbaren, aromatischen Geruch.