Noni

Noni: riskanter Stinker

Nanu? Wie kann denn jemand, der außen so fröhlich grün in die Welt leuchtet und im Inneren so schmuck weiß gestaltet ist, in einer ganz bestimmten Sache so auffällig sein?

Na, wenn man ehrlich ist, verrät so manche Noni mit ihrer hier und da eher hellgrünen bis blassgelben Farbe, dass bei ihr eine Überraschung lauert. Eine gute ist es jedoch leider nicht, denn die Noni müffelt. Um nicht zu sagen: Sie stinkt. 

Auf einer Müffelskala von "Schön ist das nicht." bis "Was zur Hölle?! Mach das weg!" liegt sie zwar nicht so weit oben wie die ➤Durian, die völlig zu Recht auch "Stinkfrucht" heißt. Eine solide Einstufung bei "Puh, das ist aber ganz schön puh" erreicht sie aber in jedem Fall. Überlege dir also gut, ob du dich an das Früchtchen wagen willst. 

Sechs bis zwölf Zentimeter wird das muffelige Obst lang. Mal ist die Noni eher länglich, mal eher eiförmig, immer allerdings weichlich und intensiv vor sich hin stinkend.

Ein Pointee niest

Muffelige "Wunderfrucht"?

Aber immerhin ist die Noni (Morinda citrifolia L.) ehrlich. Was den Geschmack angeht, bekommen neugierige Obsttesterinnen und -tester nämlich genau das, was die Noni mit ihrem Geruch ankündigt: Sie schmeckt ähnlich wie Gorgonzola oder Handkäse. Das mag und kann nicht jeder mit Genuss wegfuttern. Hartgesottene lassen sich die Noni allerdings dennoch einfach roh oder auch zubereitet schmecken.

Angesichts der Geruchsbelästigung ist es schon ziemlich verwunderlich, dass ausgerechnet dieser Muffelkopp vom Strauch seit einigen Jahren eine Karriere als angebliche Wunderfrucht gemacht hat. Das Früchtchen, das ursprünglich aus Australien stammt, inzwischen aber auch in Polynesien, Hawaii, Mittelamerika, Westindien und auf Madagaskar wächst, wurde nämlich hier und da fast schon als Allheilmittel angepriesen, bis genau das von diversen Stellen verboten wurde.

Vor allem der Nonisaft steht dabei im (vermutlich blassgelben) Rampenlicht. Und das, obwohl ein positiver Einfluss auf die Gesundheit nie nachgewiesen wurde. Im Gegenteil steht Nonisaft sogar im Verdacht, die Leber zu schädigen. Gehörst du also zu den Menschen, die sich von der Müffelei nicht abhalten lassen, achte darauf, dass du von den verschiedenen Noni-Produkten nicht mehr pro Tag aufnimmst, als empfohlen ist. Bei Nonisaft sind das beispielsweise häufig etwa 30 Milliliter pro Tag. 

Ein Pointee hält sich die Nase zu

Schluss mit Muff! Frische, ansprechende Düfte bekommst du hier:

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