Das Wiener Schnitzel kommt aus Österreich, aber …
Herrlich heiß, mit luftiger Panierung liegt das Wiener Schnitzel auf dem Teller. Dort wartet es artig darauf, von dir erst zersägt und dann verputzt zu werden. Wie könnte man ihm da je unterstellen, etwas anderes zu sein als es ist?
Tatsächlich hielt sich lange das Gerücht, das Wiener Schnitzel komme nicht aus Österreich, sondern eigentlich aus Italien. Man warf dem erst in Mehl, dann in Ei und anschließend in Semmelbröseln gewendeten Kalbfleisch vor, unter dem knusprigen Deckmantel seine wahre Herkunft zu verstecken. (➤Ob dieser Deckmantel Panade oder eigentlich ganz anders heißt, verraten wir dir hier.) Das Wiener Schnitzel wurde gar als ein Abklatsch des „Cotoletta alla milanese“ verschrien, das sehr ähnlich zubereitet wird und sich in Oberitalien gern auf die Teller legt. (Schöne Teller bekommst du übrigens auch bei uns im ➤Prämienshop.)
Feldmarschall Radetzky (ja, der mit dem Marsch) soll das Rezept 1857 aus Italien mitgebracht haben, nachdem ihm ein Adjutant des österreichischen Kaisers Franz Joseph (ja, der mit „Sissi“) davon erzählt haben soll. Allerdings kann diese Geschichte wissenschaftlich nicht belegt werden, denn es gibt keine Quellenangaben dazu. Außerdem taucht der besagte Adjutant in keinerlei Abhandlungen über die österreichische Monarchie auf.
Das Gerücht, dass das Wiener Schnitzel also eigentlich gar nicht aus Österreich stammt, gehört somit vermutlich ins Land der Märchen. Du kannst die herrliche Köstlichkeit also auch weiterhin ohne italienische Sprachkenntnisse ganz sorglos genießen. Tipp: Mit knusprigen ➤Bratkartoffeln und Preiselbeeren schmeckt’s besonders gut!