Was ist der Unterschied zwischen Zwetschgen und Pflaumen?

Wenn zwei sich so ähnlich sehen, müssen sie doch verwandt sein, oder? Richtig: Tatsächlich gehören Zwetschgen und Pflaumen zur gleichen, obstigen Familie. Genauer gesagt ist die Zwetschge eine Unterart der Pflaume. Das ist zumindest die botanische Familienstruktur.

Im täglichen Sprachgebrauch geht es allerdings weniger eindeutig zu: Die einen benutzen Zwetschge und Pflaume synonym, weil sie glauben, es handele sich um die gleiche Frucht. Die anderen wissen das vielleicht, leben aber in einer Region, in der man ganz selbstverständlich zu Pflaumen "Zwetschgen" sagt oder umgekehrt. 

Wer es ganz genau nimmt, benennt die beiden Früchtchen korrekt und kann eine Zwetschge von einer Pflaume unterscheiden. Aber wo liegen eigentlich die Unterschiede zwischen den beiden Früchten?

Wie sehen Pflaumen aus?

Pflaumen sind vor allem eines: bunt und kugelrund. Es gibt sie in vielen verschiedenen Farben von Schwarz, Blauschwarz und Rot über Blau bis Gelb und Grün. Die Form ist rund und prall und das Fruchtfleisch sehr süß und oft so saftig, dass akute Kleckergefahr besteht. Das Fruchtfleisch ist außerdem nicht sehr formstabil. Trotzdem hält es den Kern bei den meisten Pflaumensorten unangenehm fest, sodass man ordentliche Überzeugungsarbeit leisten muss, bevor er sich löst. 

Wie sehen Zwetschgen aus?

Zwetschgen sind schlanker als Pflaumen und auch kooperativer: Sie sind eher länglich und an den Enden spitz zulaufend geformt und haben eine schwarzblaue oder dunkelblaue Schale. Das Fruchtfleisch der Zwetschgen schmeckt säuerlich-süß und ist deutlich fester als das der Pflaumen. Trotzdem hat der Stein kein Problem damit, sich von der Frucht zu verabschieden. Er lässt sich in der Regel sehr leicht überreden, sich von der Zwetschge zu trennen, bevor diese beispielsweise auf den Kuchen hüpft.

Probiere es aus und backe los! Hier gibt es das ➤Rezept für einen Zwetschgenkuchen.

Welche Frucht eignet sich besser wofür?

Pflaumen sind oft so saftig und weich, dass sie beim Aufschneiden ordentlich tropfen. Sie sind deshalb besonders gut zum Einkochen, für Kompott oder Mus geeignet. Du kannst sie zwar auch auf einen Kuchen setzen, dort verlieren sie aber schnell ihre Form. Der Pflaumenkuchen mag vielleicht schmecken, wie ein schöner Zwetschgendatschi (der an anderen Orten übrigens ➤ganz andere Namen hat) sieht er allerdings sehr wahrscheinlich nicht aus.

Da kommen viel eher die Zwetschgen ins Spiel. Sie behalten nämlich ihre Form und auch das Aroma. Da ist es fast gleich, welche Zubereitung du dir aussuchst. Wecke sie ein, backe etwas Schönes, iss sie frisch vom Baum oder friere sie ein. Dann hast du auch außerhalb der Saison die Möglichkeit, feine Leckereien mit Zwetschgen zu zaubern.

Lass sie dir gut schmecken!