Der weiße Hai (1975)
Wer "Psycho" gesehen hat, bekommt die Duschszene und das bedrohliche "Wing-wing-wing" nicht mehr aus dem Kopf. Wer "Es" geguckt hat, wird Clowns nie wieder trauen können. Und ein Waldspaziergang verläuft nach dem Film "Blair Witch Project" auch deutlich weniger entspannt.
Ganz ähnlich ist es bei dem Film, den wir dir heute vorstellen wollen: Auch der hat ganz eindeutig einen Platz in der "Kannst du gucken, aber ich habe dich gewarnt"-Liste verdient. Denn selbst wenn die Special Effects aus den 70ern heutzutage eher wie niedliche Versuche anmuten, sorgt "Der weiße Hai" auch heute noch dafür, dass man sich beim Schwimmen im Meer schon mal fragt, was unter einem da eigentlich so alles los ist.
Urangst-Erzeuger aus Pappmaschee?
Heute ist es technisch natürlich möglich, allerlei Monster zu Lande, zu Wasser oder in der Luft zu animieren. Tatsächlich wurde der blutrünstige Riesenhai in dem ersten echten Blockbuster der Filmgeschichte jedoch noch von drei verschiedenen Modellen dargestellt. Siebeneinhalb Meter waren die jeweils lang und so schwer, dass sie nur über eine mechanische Unterkonstruktion bewegt werden konnten.
13 Menschen waren damit beschäftigt, dafür zu sorgen, dass der plumpe Pappkamerad im Film wirkte wie ein gewitzter und agiler Menschenfresser. Von Pappe war "Bruce", wie die Modelle am Set liebevoll genannt wurden, zwar nicht. Aber wie ein echter Hai sahen die nachgebauten Tiere eben auch nicht aus. Vor allem die Bewegungen hatten bzw. haben nichts von der Eleganz, die einen Weißen Hai in Wirklichkeit ausmacht.
Für Angst und Schrecken sorgten die plumpen Plastik-Prädatoren natürlich dennoch. Und zwar so nachhaltig, dass sie bei vielen Menschen eine echte Urangst auslösten, die sich noch heute in den Köpfen hält.
Happ, happ, weg
Die Handlung des Films, der auf dem gleichnamigen Bestseller-Roman von Peter Benchley basiert (der sich wiederum an wahren Begebenheiten in den USA im Jahr 1916 orientiert), ist schnell erzählt:
- Hai taucht an US-Ostküste auf.
- Hai frisst Menschen.
- Polizeichef will Strände schließen.
- Bürgermeister fürchtet um den Tourismus.
- Hai futtert weiter Menschen.
- Polizeichef tötet Hai.
Hitchcock oder Spielberg?
Für die Regie war übrigens auch mal Alfred Hitchcock im Rennen. Letztlich fiel die Entscheidung jedoch auf Steven Spielberg, der damals gerade einmal 26 und beim Erscheinen des Films 28 Jahre alt war. Er setzte sich dafür ein, dass ausschließlich Schauspieler:innen für den Film gecastet wurden, die noch keine Berühmtheiten waren: Der Hai sollte der einzige Star des Streifens sein.
Drei Oscars gab es für das Werk (beste Filmmusik, beste Tonmischung, bester Schnitt). Weltweit spielte "Der weiße Hai" rund eine halbe Milliarde US-Dollar ein und sorgte dafür, dass viele, viele Menschen es sich zweimal überlegen, ob sie sich nun zum Schwimmen in die Fluten stürzen oder eben nicht. So manche:r bleibt da lieber beim "eben nicht".