Sagne ... ohne "La"
So richtig aufwendig in der Herstellung ist die Sagne gar nicht. Eine wirklich gute Figur auf dem Teller macht sie aber dennoch. Und schmeckt sie denn auch? Ha! Na, aber wie!
Diese Nudel ist in Apulien zu Hause. Und auch wenn sie bei Nudel-Laien zur Vermutung führen könnte, da habe jemand die beiden Buchstaben L und A vergessen – mit der Lasagne hat sie nur ganz wenig zu tun. Die einzige Gemeinsamkeit, die man den beiden Pastaformen neben den Zutaten (Hartweizenmehl, Wasser, Salz) nachweisen kann, ist die Plattheit. Die kaschiert die Sagne aber ganz im Gegensatz zu ihrer plattenförmigen Verwandten sehr gekonnt: Die Sagne rollt sich nämlich geschickt schick zusammen, sodass eine spiralförmige Nudel entsteht.
Mit vollem Namen heißt sie daher auch "Sagne incannulatu", verkürzt oft auch nur "Sagne 'ncannulatu", was auf Deutsch ungefähr "hausgemachte, spiralförmige Nudel bedeutet". Hier und da lässt sich die längliche Leckerei auch mit "Sagne ritorte" ansprechen. Das bedeutet so viel wie "hausgemachte, verdrehte Nudel".
Natürlich kannst du dir die Sagne rund ums Jahr auf den Teller schaufeln und genießen. Besonders traditionell verputzt du sie allerdings rund um den 19. März. Das ist der Tag des Sankt Joseph. Da der von Beruf Schreiner gewesen sein soll und die Nudeln mit ihrer Spiralform an Hobelspäne erinnern, werden die Nudeln rund um diesen Tag besonders gern serviert.
Die teigige Köstlichkeit lässt sich in sieben bis neun Minuten perfekt bis al dente erweichen und dann bereitwillig beispielsweise mit Tomaten und Ricotta auf dem Teller vergesellschaften. Sie macht sich aber auch in einem Auflauf ganz ausgezeichnet und beweist spätestens da, dass sie auch ohne L und A bestens durch die Genießerwelt kommt. Unser Tipp: unbedingt probieren!