An ganz besonderen Tagen darf es ruhig auch auf den Tellern festlich zugehen. Steht also gerade Weihnachten an, Ostern (➤Wann ist das eigentlich?) oder vielleicht ein runder Geburtstag, haben Lorighittas ihren ganz großen Auftritt.
Wobei: So groß ist der gar nicht, zumindest von der Nudelgröße her nicht, schließlich sind die schmuckvoll ineinander verschlungenen Nudeln gar nicht so wuchtig wie etwa eine ➤Lumaconi oder ➤Rotelle. Ordentlich Eindruck macht das kunstvolle Teigwerk aber allemal, denn es gehört zu den Pastasorten, die man am liebsten fragen würde: Wie hat man dich denn so lecker geformt?
Traditionelles Handwerk auf Sardinien
Die wie geflochten wirkende Nudel stammt aus Sardinien, genauer gesagt aus dem Ort Morgongiori. Kaum 700 Menschen leben hier am Fuße des Bergs Monte Arci, wo die Tradition der Nudelherstellung seit langer Zeit weitergegeben wird. Schon im 16. Jahrhundert soll die spektakulär schöne Nudel das erste Mal auf einen Teller gehüpft sein. Seitdem kneten, rollen und "flechten" die Menschen die Nudeln und erhalten diese wirklich hübsche, kleine Köstlichkeit.
Der Teig für die Pasta ist recht schnell aus Hartweizengrieß, Salz und Wasser zurechtgeknetet. Das Formen der Nudeln braucht dann allerdings seine Zeit: Zu langen, dünnen Schnüren muss man den Teig ausrollen. Dann wird er zweimal um drei Finger geschlungen. Das Ende wird abgeknapst, der Teig vorsichtig von den Fingern gefriemelt und dann fehlt nur noch der letzte Schritt: Die beiden entstandenen Schlaufen werden vorsichtig ineinander verschlungen. So entsteht die festliche Form.
Leckere Ringe mit Tomate und Huhn
Traditionell werden Lorighittas mit einem Hühnerragout serviert. Du kannst sie aber auch nur mit Tomatensoße genießen oder ihnen mit etwas Pesto zum ganz besonderen Geschmack verhelfen. Einfach himmlisch schmecken die festlich geformten Nudeln, wenn du sie mit etwas frisch geriebenem Pecorino verfeinerst. Denn bei den Lorighittas gilt wie so oft: Mit Käse ist alles noch ein großes Bisschen besser.
Der Name der seltenen Nudel, die gerade deshalb ein echter Hingucker auf dem ➤festlich gedeckten Tisch ist, bedeutet übrigens so viel wie "kleine Ringe". Bis die herrlich al dente sind, also noch den nötigen Biss auf der Gabel mitbringen, vergeht gar nicht viel Zeit: Schon nach etwa vier Minuten im sprudelnden Salzwasser kannst du sie mit dem Käse und der Soße Freundschaft schließen lassen und dann leidenschaftlich – aber bitte festlich! – weggenießen.
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