Weiße Schokolade: Was ist das eigentlich?
Lecker ist sie ja, so eine weiße Schokolade. Im Gegensatz zu ihren dunklen Kollegen im Süßwarenregal ist sie aber ein echter Sonderling. Denn statt in schokoladigem Braun dahinzuschmelzen, bleibt sie einfach blass. Und das, obwohl Kakao doch eindeutig braun ist! Müsste etwas, das sich "Schokolade" nennt, nicht auch automatisch braun sein? Lebt weiße Schokolade eine Lebenslüge?!
Ganz so dramatisch ist es zum Glück nicht, denn weiße Schokolade darf sich auch trotz der fehlenden Färbung "Schokolade" nennen. Schließlich ist Kakao in ihr enthalten! Allerdings steckt in der Süßigkeit mit der vornehmen Blässe nicht Gesamtkakaomasse, sondern nur Kakaobutter. Und die hält sich farblich zurück. Das ist eigentlich ganz schick, führt aber dazu, dass die weiße Schokolade von ihren köstlichen Kollegen im Regal oder von Menschen auf der Suche nach Süßem nach wie vor schief angeguckt wird.
Ist weiße Schokolade überhaupt echte Schokolade?
Dass sich weiße Schokolade genau so nennen darf, verdankt die kleine Köstlichkeit einer EU-Richtlinie, die kurz einfach nur ➤"Kakaoverordnung" genannt wird. (Ja, die gibt es wirklich.) Und in dieser Richtlinie 2000/36/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 23. Juni 2000 über Kakao- und Schokoladeerzeugnisse für die menschliche Ernährung steht im Anhang 1, Buchstabe A, Nr. 6 ganz genau, was alles in einer weißen Schokolade stecken muss, damit sie diesen Namen tragen darf:
- Mindestens 20 Prozent Kakaobutter müssen es sein.
- Außerdem sind mindestens 14 Prozent Milchtrockenmasse sowie
- mindestens 3,5 Prozent Milchfett vorgeschrieben.
Weiße Schokolade ist also eindeutig Schokolade. Und noch dazu übrigens sehr lecker. Nasche doch mal wieder ein Stückchen von ihr weg! ... Oder zwei ... oder drei ...