Kann man Regenwasser bedenkenlos trinken?
Schleppst Du auch regelmäßig Wasserflaschen vom Supermarkt nach Hause und die Pfandflaschen dann wieder zurück? (➤Warum auf einigen Flaschen Pfand ist und auf anderen nicht, liest Du übrigens hier.) Dann machst Du es so wie viele andere auch. Aber ist das wirklich nötig? Könnte man nicht auch einfach Regenwasser auffangen und trinken? Na, schauen wir mal.
Regen ist Wasser, das von der Erdoberfläche verdunstet und aufgestiegen ist und schließlich wieder zur Erde herabfällt. Beim Aufsteigen lässt es alle Mineralien und auch die Schadstoffe zurück. Könnte man eine Wolke in großer Höhe auswringen, hätte man quasi destilliertes Wasser, das völlig unbelastet ist.
Fällt das Wasser jedoch auf normalem Wege wieder zurück zur Erde, nimmt es allerhand auf: Staub, Bakterien, ➤Pollen ... Wie geeignet es dann noch zum Trinken ist, hängt von der Luftqualität am jeweiligen Ort ab und davon, wie lange das Wasser gespeichert wird. Je länger es steht, umso größer ist die Gefahr, dass sich mögliche Erreger darin vermehren. In der EU ist Regenwasser aufgrund der möglichen Belastung mit Bakterien nicht als Trinkwasser zugelassen.
Grundsätzlich ist es aber so, dass Regenwasser getrunken werden kann, auch wenn es keinerlei Mineralien mitbringt. Wird nur und dauerhaft Regenwasser getrunken, kann dies den Körper somit vor Herausforderungen stellen. Wenn es direkt aufgefangen und vor Verschmutzungen (z. B. durch Vogelkot oder Speichel von aus dem Sammelgefäß trinkenden Tieren) geschützt ist, kann man es aber grundsätzlich als Durstlöscher nutzen. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, nutzt einen Wasserfilter oder kocht das Wasser ab.